Meine Kurzreise in die Toskana

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LittleGiant
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Meine Kurzreise in die Toskana

von LittleGiant am 14.04.2009 00:48

Dies ist ein Reisebericht, den ich schon auf verschiedenen anderen Plattformen veröffentlicht habe.

Vor zehn Jahren war ich das erste- und bisher einzigemal in der Toskana. Es war eine Busreise über 6 Tage. Davon konnte ich aber nur 4 Tage wirklich nutzen, denn der erste und der letzte Tag waren der An- und Abreise vorbehalten. Vom Saarland aus waren wir in einem modernen Reisebus gut 12 Stunden unterwegs, bis wir unser Reiseziel - Marina di Pietrasanta in der Provinz Lucca - erreichten. Morgens gegen 9 Uhr gings los in Richtung Italien und abends gegen 21 Uhr war unsere Ankunft. Die Zimmer wurden bezogen und dann zu Abend gegessen.

Die Abfahrtszeit am letzten Tag war gegen Mittag. Vormittags wurden die Zimmer geräumt und das Gepäck eingesammelt und in die Busse geladen.. Nach dem Mittagessen - bis zur Abfahrt - hielten wir uns noch im Ort auf. So hatten wir effektiv nur 4 Tage zur Verfügung, aber in diesen 4 Tagen hatten wir ein sehr interessantes, touristisches Programm. Und darüber werde ich in meinem heutigen Bericht schreiben.

Es war - wenn ich mich recht erinnere - eine Leserreise, die von mehreren Zeitungen (u. a. von der Saarbrücker Zeitung) in Kooperation mit einem Reisebüro veranstaltet wurde. Gekostet hat das Ganze keine 300 D-Mark pro Person im Einzelzimmer. Für Doppelzimmer war ein kleiner Zuschlag fällig.

Inhalt:
1. Allgemeines zur Toskana
2. Carrara
3. Das Hotel
4. Florenz
5. Pisa
6. San Gimignano
7. Siena
8. Mein Fazit


1.) Allgemeines zur Toskana
Die Toskana ist eiine Region im Nordwesten Italiens.Sie ist flächenmäßig etwa so groß wie das Bundesland Hessen (ca. 23.000 km² ) und hat 3,61 Millionen Einwohner. Hauptstadt der Toskana ist Florenz. Zur Toskana gehören auch die Inseln des toskanischen Archipels (Elba, Giannutri, Giglio, Montecristo, Pianosa, Capraia und Gorgona). Auf Elba lebte Frankreichs Kaiser Napoleon I. (Bonaparte) nach seiner Abdankung von 1814 bis 1815 im Exil. Der Name "Toskana" ist abgeleitet von "Etruria", wie die Etrusker diese Region nannten. Später - etwa ab dem 3. Jahrhundert v.Chr. - kamen die Römer und nannten diese Region "Tuscania".

2.) Das Hotel
Zum Hotel kann ich nicht viel sagen - nur, dass es keinen gehobenen Standard hatte. Unser Hotel war nördlich von Lucca gelegen - in Marina di Pietrasanta, wenn ich mich recht erinnere. Es war ein Haus mit ganz einfach möblierten Zimmern. Die Reise war ja auch nicht so teuer. Pro Person waren es keine 300 D-Mark. Dafür kann man nicht viel Luxus erwarten. Frühstück gabs auch nicht nicht auf den Zimmern. Die ganze Reisegruppe traf sich zu den Mahlzeiten in einem Speisesaal.

3.) Carrara
...ist berühmt für seine Marmorsteinbrüche. Diese konnten wir besichtigen, und dabei habe ich auch einige Steine echten (unbehandelten) Carrara-Marmors als Souvenir mitgenommen. Wir wurden zum Steinbruch geführt und konnten dort aus der Nähe sehen, wie der Carrara-Marmor abgebaut wird. Natürlich gab es dort auch Händler, die die verschiedensten Skulpturen - hergestellt aus Carrara-Marmor - zum Kauf anboten. Es waren auch sehr schöne Stücke dabei - doch leider auch sauteuer...

4,) Florenz
...ist eine Kunst- und Kulturmetropole von Weltrang, und die Hauptstadt der Toskana. Die Stadt wurde um das Jahr 60 vor Christus von Julius Caesar errichtet.
In Florenz ist auch eines der berühmtesten Museen der Welt zuhause - die "Uffizien". Dabei handelt es sich um ein Museum, das zur Zeit der Medici (Mitte des 16. Jahrhunderts)als Bürogebäude diente. Daher der Name. Hier kann man unglaublich viele Kunstwerke berühmter Künstler bewundern: da Vinci, Giotto, Raffaelo, Michelangelo, Botticelli, Carvaggio.

Die Ponte Veccio - eine Brücke über den Arno - entstand um 1330. Es fallen einem sofort die vielen kleinen Juweilier-Läden auf, die sich auf der Brücke bzw. an deren Seiten befinden. Ursprünglich waren die Geschäfte auf der Brücke an Metzger vermietet. Als diese aber mit ihren Schlachtabfällen den Arno verschmutzten, wurde vom Großherzog bestimmt, daß auf der Brücke fortan nur noch Goldschmiede ihr Handwerk ausüben durften.
Untrennbar mit der Geschichte der Stadt Florenz ist die Familie Medici verbunden. Die Medici waren die berühmteste und reichste Familie der italienischen Renaissance. Die große Zeit der Medici begann Ende des 14. Jahrhunderts. als der Bankier Giavanni di Medici nach Florenz kam und in die Stadtregierung gewählt wurde. Er hatte einen Sohn (Cosimo,den der Älteren), der sich als geschickter Politiker erwies und sich auch als Kunstmäzen einen Namen machte. Die Medici waren maßgeblich am Aufstieg von Florenz als geistiges und kulturelles Zentrum Europas beteiligt.

Die historische Altstadt von Florenz wurde im Jahre 1982 von der UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) zum Weltkulturerbe erklärt.

5.) Pisa
Pisa ist natürlich bekannt durch den "Campanile" (schiefer Turm). Der im 14. Jahrhundert erbaute, fast 60 Meter hohe, Turm "verdankt" seine Schräglage der Bodenbeschaffenheit. Der Boden, auf dem er erbaut wurde, gab nach und so senkte sich der Turm immer mehr zur Neige. Im Jahr 1991 musste er für Besteigungen geschlossen werden. Ein internationales Ingenieur-Team befestigte das Bauwerk - und seit Ende 2001 darf man den Turm wieder besteigen.

Der Turm war als Glockenturm für den Dom Santa Maria Assunta gedacht. Ebenfalls zum Dom gehört das Baptisterium, eine Taufkirche. Die Taufkirche "Battistero San Giovanni" ist weltberühmt für ihre drei Bronzetüren - von Andrea Pisano und Lorenzo Ghiberti gestaltet. Die berühmtste der drei Türen ist die sogenannte "Paradiestür". Sie ist zum Dom gewandt. Die 10 Bronzetafeln an der Tür zeigen Szenen aus dem alten Testament. Auf dem Südportal - gestaltet von Andrea Pisano - werden die geistlichen und weltlichen Tugenden dargestellt.
Wenn ich an den schiefen Turm denke, muß ich immer auch an einen Kinofilm mit dem inzwischen verstorbenen Schauspieler Christopher Reeve denken, der in den 1970er und 1980er Jahren in vier Spielfilmen den "Superman" spielte. In "Superman 3 - Der stählerne Blitz" spielte dieser verrückt und machte so einigen Blödsinn. So richtete er bspw. den schiefen Turm von Pisa wieder auf. Ein Souvenierhändler in Pisa zerdepperte daraufhin - sichtlich geschockt und fassungslos - alle seine kleinen Nachbildungen des (schiefen) Turms, die er an Touristen verkaufte. Einige Zeit später - als der "Stählerne" wieder normal war - hatte der Souvenierhändler schon (neue) Nachbildungen des (von Supie "begradigten") Turms. Superman brachte den Turm wieder in seinen ursprünglichen (schrägen) Zustand zurück - und nun mußte der Souvenierhändler seine Nachbildungen des Turms ein zweitesmal zerdeppern (nun ziemlich sauer!)... Nur eine kleine Anekdote am Rande, die mir zum schiefen Turm einfällt...

6.) San Gimignano
...ist eine Kleinstadt ind er Provinz Siena, und ist berühmt für seine "Geschlechtertürme". Diese Türme wurden von verschiedenen Familien als Symbol ihrer Macht und als Wehrtürme gegen Überfälle erbaut. Je höher ein Turm war, umso größer waren Macht und Einfluß seines Besitzers. Es gab einmal über 70 Türme, von denen heute nur noch 15 stehen. Wegen dieser Türme wird San Gimignano auch als das "Manhattan des Mittelalters" bezeichnet.

7.) Siena
Hier kann man die "Piazza del Campo" bewundern, der als einer der schönsten mittelalterlichen Plätze Italiens gilt. Dieser Platz bildet das Zentrum der Stadt. Er diente im Mittelalter als Marktplatz.

Heute gibt es um den Platz herum viele Cafés und Bars. Der Platz dient als heute noch als Arena für den Palio, ein historisches Pferderennen. Zweimal im Jahr - am 2. Juli und am 16. August - treten hier die besten Reiter der 17 Stadtteile (Contraden genannt). gegeneinander an. Ich war etwas früher dort (Mitte April), und so konnte ich dieses Spektakel leider nicht miterleben. In den Contraden haben sich Bürger Sienas organisiert, um bspw. soziale Aktivitäten durchzuführen (Altenpflege usw.).

Der Dom von Siena wurde Ende 13., Anfang des 14. Jahrhunderts auf dem höchsten Punkt der Stadt erbaut. Baustoff waren schwarzer und weißer Marmor. An den Dom angegliedert ist das Baptisterium. (Taufhaus) San Giovanni.

Die historische Altstadt von Siena gehört seit 1995 ebenfalls zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Bis Mitte des 16. Jahrhunderts war Siena eine eigenständige Republik. Genauso wie auch Florenz und einige andere italienische Städte.

8.) Mein Fazit
Mein Reise in die Toskana war einfach ein tolles Erlebnis. Leider blieb ich nur vier Tage, und in dieser kurzen Zeit kann man wirklich nicht viel sehen. Ich habe mir fest vorgenommen, irgendwann noch einmal in der Toskana zu "urlauben", dann aber für mindestens eine Woche. Ich hoffe, ich konnte Euch neugierig machen. Ich war (und bin immer noch) total fasziniert von der Fülle an Kulturdenkmälern, Bauwerken und der landschaftlichen Schönheit der Toskana...

Zuerst veröffentlicht bei Ciao.de und Yopi.de

LG

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.04.2009 00:50.

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